Affengeschrei und Löwengebrüll
Für alle, die eine genauere Beschreibung meiner Odessaerlebnisse erwartet haben: Hier die Löwengeschichte:
Nach ein Wochen geregelter Arbeit ging es für Pauline, Sebastian und mich auf große Reise. Wir wurden von einem Bekannten ins Haus seines Onkels nach Odessa eingeladen. Die achtzehn Stunden Zugfahrt waren meine bislang längste Reise, nicht nur innerhalb der Ukraine. Dennoch ausgeschlafen (es leben die Schlafzüge!) erreichten wir dann das wunderschöne Odessa, das mit einem klaren blauen Himmel lockte.
Das Haus des Onkels verschlägt einem die Sprache. Mitten in stillgelegten Industriegebieten und ärmlichen grauen Häusern, sticht ein blassrosafarbener Palast hervor. Die Eingangshalle ist so groß wie unsere gesamte Wohnung, ein alter weißer Flügel begrüßt die Gäste beim Hereinkommen und ein selbstinstallierter Lift fährt von der Küche direkt vor das Schlafzimmer des Herren des Hauses. Leider fehlt den Ukrainern, nach dem sie jahrzehntelang ein solches Haus aufgebaut haben, häufig das Geld für die Instandhaltung. Aber ich finde die abbröckelnde weiße Farbe und ausgesessenen Prunksofas geben den Räumen eine mystische, historische Atmosphäre. Das ist wohl auch der Grund, warum das Haus gerne als Fotostudio gebucht wird. Am Tag unserer Ankunft wurden Fotos mit Zirkustieren gemacht, die schon nach Kiew aufgebrochen waren, bevor wir ankamen.
An diesem Abend wurde rund um Kiew ein Sturm angekündigt und das Zirkusteam, samt kränkelndem Affen und Löwen, fuhr wieder zurück, um die Tiere im Haus unseres Gastgebers unter zu bringen. Und so kam es dann, dass wir eine ganze Woche mit einem schreienden Affen und einem herumtigernden, zehn Monate alten Löwen verbrachten. Zehn Mal wurde mir erklärt, dass der Löwe nicht gefährlich sei, aber nach dem er halb auf mich gesprungen ist, mit den Tatzen auf meiner Schulter, konnte ich nicht mehr teilnahmslos an ihm vorbei gehen und er selber -mit erweckten Jagtinstinkten- nicht mehr still da sitzen. Mir zu liebe ketteten sie die große Katze dann für den Rest der Zeit an, was meine Nerven ein wenig beruhigte, diese kuriose Situation aber nicht im Mindesten normalisierte. Aber solche Sachen machen Reisen ja erst zum Abenteuer!
Zu Odessa selber bleibt zu sagen: Der Name "Die Perle am Schwarzen Meer" ist nicht übertreiben! Nicht nur die Architektur ist wunderschön! Die Lage am Meer schafft Urlaubs- und der Hafen Heimatsgefühle. Ich denke, hier wird es mich noch öfter hinziehen.
Nach ein Wochen geregelter Arbeit ging es für Pauline, Sebastian und mich auf große Reise. Wir wurden von einem Bekannten ins Haus seines Onkels nach Odessa eingeladen. Die achtzehn Stunden Zugfahrt waren meine bislang längste Reise, nicht nur innerhalb der Ukraine. Dennoch ausgeschlafen (es leben die Schlafzüge!) erreichten wir dann das wunderschöne Odessa, das mit einem klaren blauen Himmel lockte.
Das Haus des Onkels verschlägt einem die Sprache. Mitten in stillgelegten Industriegebieten und ärmlichen grauen Häusern, sticht ein blassrosafarbener Palast hervor. Die Eingangshalle ist so groß wie unsere gesamte Wohnung, ein alter weißer Flügel begrüßt die Gäste beim Hereinkommen und ein selbstinstallierter Lift fährt von der Küche direkt vor das Schlafzimmer des Herren des Hauses. Leider fehlt den Ukrainern, nach dem sie jahrzehntelang ein solches Haus aufgebaut haben, häufig das Geld für die Instandhaltung. Aber ich finde die abbröckelnde weiße Farbe und ausgesessenen Prunksofas geben den Räumen eine mystische, historische Atmosphäre. Das ist wohl auch der Grund, warum das Haus gerne als Fotostudio gebucht wird. Am Tag unserer Ankunft wurden Fotos mit Zirkustieren gemacht, die schon nach Kiew aufgebrochen waren, bevor wir ankamen.
An diesem Abend wurde rund um Kiew ein Sturm angekündigt und das Zirkusteam, samt kränkelndem Affen und Löwen, fuhr wieder zurück, um die Tiere im Haus unseres Gastgebers unter zu bringen. Und so kam es dann, dass wir eine ganze Woche mit einem schreienden Affen und einem herumtigernden, zehn Monate alten Löwen verbrachten. Zehn Mal wurde mir erklärt, dass der Löwe nicht gefährlich sei, aber nach dem er halb auf mich gesprungen ist, mit den Tatzen auf meiner Schulter, konnte ich nicht mehr teilnahmslos an ihm vorbei gehen und er selber -mit erweckten Jagtinstinkten- nicht mehr still da sitzen. Mir zu liebe ketteten sie die große Katze dann für den Rest der Zeit an, was meine Nerven ein wenig beruhigte, diese kuriose Situation aber nicht im Mindesten normalisierte. Aber solche Sachen machen Reisen ja erst zum Abenteuer!
Zu Odessa selber bleibt zu sagen: Der Name "Die Perle am Schwarzen Meer" ist nicht übertreiben! Nicht nur die Architektur ist wunderschön! Die Lage am Meer schafft Urlaubs- und der Hafen Heimatsgefühle. Ich denke, hier wird es mich noch öfter hinziehen.
Fiine - 7. Apr, 12:33