Donnerstag, 11. Juli 2013

Arbeitlos und auf der Suche

Sie kamen schnell. Viel schneller als in den vergangenen zwölf Jahren Schulzeit. Und zum ersten Mal in meinem Leben wünschte ich mir, sie hätten noch ein bisschen auf ihren feierlichen Auftritt gewartet.

Die Sommerferien sind da!

Im Endeffekt heißt das für uns: Die Schule ist aus und zieht fast unsere gesamte Arbeit mit sich in monatelange Versenkung. Da auch der Kindergarten eine Sommerpause einlegt, blieb mir für die letzten drei Monate also nur noch der Englischunterricht für Erwachsene und meine kleine Lerngruppe, bestehend aus drei Sechstklässlerinnen.

Zwei Stunden Unterricht die Woche. Das nenne ich Kartoffelarbeit.

Aber wir wären ja keine Freiwilligen geworden, wenn wir die freie Zeit nicht auch noch anderweitig nutzen könnten. Also planten wir zwei Sommercamps für Fünftklässler in Deutsch und für Viertklässler in Englisch. Hier kommen Assoziationen zu amerikanischen Sommerverschickungscamps mit Holzhütten, Pyjamapartys und Kanutouren auf. Aber in Wahrheit ist es eher ein Intensivunterricht. Jeden Tag trafen wir uns mit den Kindern und entertainten sie von morgens bis nachmittags. Es gab Spiele, Mittagessen und auch Grammatikübungen. Die Kleinen hatten sichtlich Spaß und am Ende war die Verabschiedung schon ein wenig traurig.

Wie manche sich vielleicht erinnern, leiteten wir in der Weihnachtszeit ein Projekt, bei dem es hauptsächlich darum ging, Rentnern, die an der Armutsgrenze leben, durch Lebensmittelpakete eine schönere Feststimmung bereiten zu können. Unsere Freunde und Kirchengemeinden waren so fleißig und großzügig, dass wir am Ende mehr Geld beisammen hatten, als wir für besagtes Projekt brauchten.
Darauf bedacht das restliche Geld noch sinnvoll nutzen zu können, planten wir mit unserer Jugendgruppe eine ganz ähnliche Aktion. Wir besuchen eine Woche lang mehrere Senioren am Tag und verbringen etwas Zeit mit ihnen. Dabei versuchen wir herauszufinden, was sie in ihrem Alltag dringend benötigen, um es ihnen als Geschenk machen zu können. Das können einfach nur Konservendosen sein, aber auch Hausschuhe, oder Thermoskannen für den bitterkalten Winter.

Schon bald ist auch dieses Projekt gelaufen und wir müssen uns erneut auf die Suche nach Arbeit machen.

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Das bin ich und das tue ich:

Standartsatz: "Mein Name ist Fine, eigentlich Josefine, aber nennt mich Fine" Ich bin 18 Jahre alt, aus Hamburg, habe mein Abi in der Tasche und nun die große weite Welt vor Augen. Ich habe mich entschieden, über "Jugend im Ausland "ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Ukraine, Czernowitz (nordöstlich der Karpaten) zu leisten und berichte hier von meinen Erfahrungen, Eindrücken, Veränderungen und Erlebnissen in dieser fremden Umgebung. Gemeinsam mit meinen wunderbaren Mitreisenden Sophia, Pauline und Sebastian werde ich Deutsch und falls ich möchte auch Englisch in Kindergärten, einer weiterführenden Schule und in einer Erwachsenengruppe unterrichten. Auch andere Treffen oder Veranstaltungen können wir auf Wunsch organisieren. Ich kann meine Nervosität momentan nicht in Worte fassen, doch in Gedanken sitze ich schon in meinem Zug nach München, freue mich meine Mitreisenden wiederzusehen und auf das spannende Jahr, das mich erwartet! Viel Spaß beim Verfolgen meines kleinen Abenteuers :)

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